Mango e.V.
Wir trauern um Dr. Cellou Baldé
Dr. Cellou Baldé war seit Schultagen ein enger Freund von Dr. Baba Alimou Barry, dem Begründer von Mango. Beide kamen 1966 nach ihrem Abitur in Conakry mit einem Stipendium zum Studium der Medizin nach Deutschland. Dr. Cellou Baldé kehrte nach Abschluss des Studiums 1976 auf Wunsch seiner Familie nach Guinea zurück, trotz der sich verschärfenden diktatorischen Verhältnisse im Land. Nach dem Tod des Diktators Sekou Touré kam Dr. Cellou Baldé 1985 abermals nach Deutschland, und absolvierte hier zunächst seine Facharztausbildung zum Kinderarzt und schloss dann seine Promotion an. Anschließend kehrte er nach Guinea zurück und wurde dort Leiter der Neugeborenen Station des Hauptstadtkrankenhauses Donka in Conakry. Er modernisiert die Abteilung und führte sie auf einem hohen fachlichen Standard. Der Anschluss an die internationalen medizinischen Fachgesellschaften und die aktuellen Entwicklungen in seinem Fachgebiet waren für Dr. Cellou Baldé stets selbstverständlich. Er war ein Intellektueller, der nicht nur in seinem Fachgebiet der Medizin insbesondere der Kinderheilkund eine Koryphäe war. Auch an den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Diskussionen in Afrika, Deutschland und der Welt nahm er regen Anteil. Mindestens einmal im Jahr besuchte er Deutschland, um u.a. an den Kongressen der Pädiater und Neonatologen teilzunehmen. Auch in diesem Jahr war seine Teilnahme geplant. Für Mango war Dr. Cellou Baldé ein unermüdlicher, zuverlässiger und vertrauensvoller Partner. Er setzte sich für sein Anliegen, die Lebensbedingungen für die Menschen in Guinea zu verbessern, selbstlos ein und stand dafür auch Mango in vielen schwierigen Situationen hilfreich zur Seite. Nicht nur auf fachlicher Ebene, auch menschlich war es eine Freude, mit Dr. Cellou Baldé zusammen zu sein. Seine freundlichen, leuchtenden Augen und sein positiver, wohlwollender Humor brachten jedes Gespräch mit ihm zum Strahlen. Dr. Cellou Baldé ist am 13.05.2020 in Conakry an Covid 19 gestorben. Es war aufgrund der bürokratischen Hürden nicht mehr möglich, ihn nach Deutschland zur Behandlung zu bringen. Er hinterlässt seine Frau in Conakry und drei erwachsene Kinder in Kanada.Mit ihm verliert Mango einen lieben Freund und einen bedeutenden Partner.
