Mango e.V.
Gynäkologie und Geburtshilfe in der Region
Es hat Jahre gedauert bis wir einen guten tragfähigen Kontakt herstellen konnten, um Veränderungen zu bewirken. Diese Kontakte zur Klinik in Dabola, dem Gesundheitszentrum in Dogomet und den Hebammen vor Ort sind daher sehr wichtig.
Dieses sind schöne Worte; zur Umsetzung braucht es Durchhaltevermögen, Geld und auch die Fähigkeit Rückschläge hinzunehmen können. Ein Projekt zum Anbau von Gemüse wurde nicht toleriert. Dafür ist die Seifenproduktion gut in Gang gekommen.
Es werden zur Zeit zwei Seifen (Kernseifen) für die Pflege von allem – Haus, Kindern, Wäsche hergestellt. Wir versuchen in der Zukunft das Sortiment zu erweitern und auch hochwertige Seifen produzieren zu können.
Kleine Schritte
Nach langer Planung und Verzögerung durch die Corona Pandemie konnte die Aufwertung des Entbindungszimmers im Poste de Sante in Koolo durchgeführt werden. Der Raum hat jetzt bis zu einer Höhe von 1,80 m geflieste Wände und hat einen schönen pflegeleichten Boden. Zusätzlich wurden Decken und Wände gestrichen
Die Lehrlinge während der Renovierung
Die beiden Hebammen aus Koolo rechts der Bauleiter, links Bailo Barry
Der Arzt des Centre de Sante in Dogomet erhielt einen Tag nach unserem Besuch die Versetzung nach Conakry. Die titulierte (also vom Staat angestellte und bezahlte) Hebamme hat die Leitung des Zentrums übernommen. Dieses Zentrum hat eine Bindung an die übergeordnete Klinik in Dabola. Aufgrund der Nähe zur Straße sind auch Verlegungen mit dem Krankenwagen dorthin möglich.
Um Schwangere mit besonderen Risiken erkennen zu können ist ein Ultraschallgerät unbedingt erforderlich. Die Hebamme hat Kurse besucht und ich konnte mich von ihren Fertigkeiten bei einem Besuch in Koolo überzeugen. Ich bin mir auch sicher, dass sie dieses Gerät so pflegt wird wie die Anderen, die ich bereits mitbrachte. Das Dopton ist nach 3 Jahren immer noch vorhanden und in Gebrauch.
Im schwarzen Anzug der jetzt nach Conakry abgerufene Arzt. Die vom Staat angestellte Hebamme steht links von mir neben dem Laboranten
Träume?
Eine Neonatologie in Dabola zur besseren Versorgung von frühgeborenen Kindern (ab 33. Schwangerschaftswoche, die selbst atmen können) – wie die Neonatologie in Conakry, die wir am Ende des Aufenthaltes besuchen durften. Dies ist ein Wunsch des Gynäkologen in Dabola. Die neu gebauten Räume wären vorhanden. Dass das geht, zeigt die Kinderklinik in Conakry. Sie zeigt, wie mit wenigen Mitteln auch nach dem Tod des Gründers ein hoher Standard erreicht und gehalten werden kann. (Es ist immer alles knapp. Zurzeit besteht ein Engpass in Einmalmaterialien wie Absaugern – wir wollen versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten, uns darum zu kümmern
Ein Haus in Dogomet in der Nähe des Centre de Sante für die Schwangeren, die weit entfernt leben. Dort könnten sie sich bis zur Entbindung aufhalten und hätten im Fall einer Komplikation die Möglichkeit die Klinik in Dabola zu erreichen.
Weiterbildung: Eine ortübergreifende Fortbildung mit den Hebammen vor Ort, den Mitarbeitern im Gesundheitszentrum und dem Distriktkrankenhaus Dabola unter Mitwirkung der Kinderklinik in Conakry – das würde einiges bewegen können.
Und jetzt habe ich noch ein Anliegen, das mir besonders am Herzen liegt. Es geht um die Fistelfrauen. Durch den verbesserten Zugang zu den Kliniken mit der Möglichkeit eines Kaiserschnittes gibt es zum Glück weniger davon. Allerdings beobachte ich immer wieder schwere Komplikationen nach diesem Eingriff. Viele erreichen z. B. die Klinik in Dabola ( zu ) spät. Lange Geburt – Fahrt in die Klinik – Kaiserschnitt – Kind bereits verstorben – Mutter mit Fistel nach der Op – eine Katastrophe. Marela heißt sowohl die Gegend als auch eine Grenzstadt, das sehr weit abseits liegt. Weder Mamou, Dabola noch Faranah (roter Punkt) können gut erreicht werden. In dieser Grenzregion ist die medizinische Versorgung noch schlechter als üblich und schwer zu erreichen. Treibstoff kostet so viel wie in Deutschland – das Organisieren eines Transportes kostet Zeit und Geld.
Eine meiner Patientinnen aus Marela. Die Fistel wurde erfolgreich verschlossen. Durch die starke Inkontinenz, die operativ nicht angegangen werden kann ist sie leider weiterhin sozial ausgegrenzt. Es gibt so gut wie keine Hilfsmittel. Ihren Lebensunterhalt verdient sie in der Zeit der Aussaat und der Ernte als Tagelöhnerin.
Wie bekomme ich es hin, dass Frauen wie sie, sich helfen können? Bisher habe ich noch keine gute Idee.