Bericht des 2. Teams Teil 2
So arbeiteten wir die ersten 13 Tage durch. Am 26.2.2023 machten wir einen Ausflug nach Dabola und besuchten den im Präfektur arbeitenden Chirurgen M.Diallo, den wir von mehreren früheren Einsätzen bereits gut kannten. Das Krankenhaus, dessen ärztlicher Leiter er inzwischen ist, ist neu errichtet, vieles hat sich seit unserem letzten Aufenthalt getan, aber die strukturellen Probleme sind trotz aller Bemühungen nicht wesentlich verbessert. Nach dem Besuch des Krankenhauses ging es durch die Stadt über den Markt. Auf dem Weg zum alten Bahnhof, der bereits seit 1990 nicht mehr in Betrieb ist und dementsprechend ein lost place (aus den Ritzen der Ruine schlängeln sich Bäume, die nicht abgesicherte Ruine sieht an vielen Stellen sehr einsturzgefährdet aus). Rundherum Handwerker (eine Einschmelzerei von alten Autokühlern um ein paar Rohstoffe zu erhalten), Schreiner, Schmiede. Es blieben uns noch 2 Tage, an denen wir noch einige Patienten versorgen konnten. Insgesamt war der medizinische Einsatz unkompliziert, bei den täglich 2 mal stattfindenden Visiten (morgens und abends) wurden die operierten Patienten mit Schmerzmitteln versorgt und die Wundverbände kontrolliert..
Bericht des 2. Teams Teil 1
Am 11.02.2023 ist Team 2 des Mangoeinsatzes 2023 zum Teil von Frankfurt, zum Teil von Berlin aus nach Brüssel, um von dort aus gemeinsam nach Conakry zu fliegen. Im Team 4 neue Teammitglieder. Der Flug war problemlos, alle Koffer waren in Conakry gelandet. Nach den üblichen Kontrollen und dem Anstehen nach einem im Pass eingeklebten Visum ging es dann zum Hotel. Am folgenden Tag holten uns unsere Fahrer, die die GIZ zur Verfügung gestellt hat, ab. Die Reise nach Koolo Hinde nach wie vor beschwerlich, aus Conakry herauszukommen ein Abenteuer, Stau, Stau, Staub. Die Straßen in Guinea werden zwar immer wieder unter Anleitung chinesischer Vorarbeiter, erneuert, trotzdem gibt es sehr viele Abschnitte die in katastrophalem Zustand sind. Nach gut 11 stündiger Fahrt mit ein paar Pausen erreichten wir Koolo Hinde, dort erwarteten uns schon eine Menge Menschen. Am Folgetag begannen wir die mitgebrachten Materialien auszupacken und richteten das OP Zentrum ein, dies nahm einen Tag in Beschlag so dass wir erst am 2. Tag mit den Operationen begannen. Das erste Team hatte bereits eine Vielzahl von Patienten gesichtet, wir haben versucht alle die mit einem Kärtchen ausgestattet waren in unseren OP-Plan einzubauen, was leider nicht bei allen gelang. Insgesamt haben wir 102 Patienten operiert, ein Tropfen auf den heißen Stein bei einem mehr als desolaten Gesundheitswesen in Guinea. Keine Sozialversicherung, keine ausreichende Infrastruktur, Mangel an den notwendigsten Dingen, keine Vollnarkosen. Wie in jedem Einsatz der letzten Jahre haben wir vorwiegend Hernien, Strumen, Parotistumore,Lipome, Hämorrhoiden operiert, aber auch exotischere Krankheiten wie z.B. ein sehr großes Cystom des rechten Ovars. Wie bei früheren Einsätzen haben wir auch diesmal wieder zwei Kinder mit Osteomyelitiden (Knochenentzündung nach nicht adäquat versorgten Brüchen/nachWunden durch einen Schlangenbiß) operiert. Eine absolute Rarität war ein Aneurysma der v. jugularis interna. Zwei Patienten aus dem ersten Team hatten nach einer Skrotalhernienoperation und einer Operation an den Hodenhüllen, tiefreichende Infekte und mussten 2x revidiert werden.